Hunderttausende Rote-Hand-Abdrücke weltweit
Hunderttausende rote Handabdrücke aus mehr als 50 Ländern – das ist die beeindruckende Bilanz der Aktion Rote Hand aus den letzten Jahren. Ein feierlicher Höhepunkt der weltweiten Rote-Hand-Aktion war die Übergabe eines Albums mit roten Handabdrücken aus aller Welt durch Jugendliche aus vier Kontinenten an den damaligen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York am Red Hand Day. »Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um die Situation der Kindersoldaten weltweit zu verbessern«, versprach er vor mehr als 100 Gästen, darunter UN-Botschafter aus mehr als 40 Ländern. Am selben Tag gab es auch in Deutschland eine feierliche Übergabe: Der Bundespräsident nahm im Berliner Schloss Bellevue mehr als 50 Kisten mit roten Händen in Empfang. Damit hatte die Rote Hand-Aktion einen großen Erfolg erzielt: Bei Möglichst einflussreichen Politikern gegen den Missbrauch von über 250.000 Kindersoldaten weltweit zu protestieren.
Die ersten Rote-Hand-Aktionen gab es am Tag des Inkrafttretens des Zusatzprotokolls der UN-Kinderrechtskonvention zum Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten am 12.2.2002, beispielsweise in Bangladesh und bei den Vereinten Nationen in Genf in der Schweiz. Diese Aktionen wurden von der Kinderrechtsorganisation terre des hommes und fünf weiteren Menschenrechtsorganisationen, die sich in der Coalition to Stop the Use of Child Soldiers zusammengeschlossen hatten, durchgeführt. Diese Koalition hatte das Zusatzprotokoll initiiert und durchgesetzt. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Aktion zu einer Bewegung rund um den Globus: Auch in Ländern, in denen Kinder als Soldaten missbraucht werden, wie Indien, Burma, Kolumbien, Philippinen, Pakistan und Kongo, kamen Zehntausende von Abdrücken zusammen. Oft wurden die Sammelaktionen von Rote-Hand-Demonstrationen begleitet, zu denen Politiker, Wissenschaftler oder Betroffene eingeladen wurden und diskutierten. Aktionen gab es bei Musik- und Filmfestivals, bei Stadt- oder Schulfesten, bei Zeltlagern und Konferenzen, bei Kunstauktionen und Sportevents. Auch wurden viele Spenden für Kindersoldaten-Hilfsprojekte gesammelt.
Versprechen deutscher Politiker müssen endlich Taten folgen
Jedes Jahr gibt es neue Rote Hand Aktionen in der ganzen Welt, viele davon in Deutschland. Inzwischen gab es auch viele Aktionen im Deutschen Bundestag, bei denen jeweils mehr als 100 Abgeordnete, Mitarbeiter und Minister rote Handabdrücke abgaben. Die Kanzlerin, viele Bundesminister und Landesminister und zahlreiche Bundestags- und EU-Parlamentsabgeordnete nahmen rote Handabdrücke entgegen, viele von ihnen gaben selber rote Handabdrücke ab und versprachen damit, sich für einen besseren Schutz von Kindersoldaten und Kindern in Kriegsgebieten einzusetzen, vor Ort aber auch wenn sie als Flüchtlinge nach Deutschland kommen.
Doch den Versprechen folgten wenige Taten, die Lage von Kindern hat sich in einigen Krisenländern verbessert, in anderen verschlechtert. Deutschland liefert weiterhin Waffen und andere Rüstungsgüter in Krisenregionen, in denen Kinder damit kämpfen müssen oder dadurch zu Schaden kommen. Weiterhin gibt es Kinder und Jugendliche aus kriegsbetroffenen Ländern wie Afghanistan oder Somalia, denen in Deutschland kein Asyl gewährt wird, in manchen Fällen selbst dann nicht, wenn sie als Kindersoldaten von brutalen Milizen wie der Al-Shabab-Miliz in Somalia zwangsrekrutiert wurden und nur unter großen Gefahren fliehen konnten.
Setzt Euch und setzen Sie sich mit Rote-Hand-Aktionen dafür ein, dass sich dies endlich ändert - den Versprechen der Politik müssen endlich Taten folgen!
In Deutschland wird die Aktion vom Deutschen Bündnis Kindersoldaten organisiert, einem Bündnis von 11 Kinder- und Menschenrechtsorganisationen, darunter terre des hommes, Kindernothilfe, Weißes Friedensband, UNICEF Deutschland, World Vision, DFG-VK und Pax Christi. Weltweit unterstützen zahlreiche große und kleine Organisationen die Aktion, darunter Watchlist on Children and Armed Conflict, Amnesty International, Quaker und Save the Children.